Zahl der Woche

Zahl der Woche: 30 Prozent

Mehrheit der Mietenden bereit, mehr als 1/3 ihres Einkommens für die Wohnung auszugeben

Wie viele Miete ist zu viel? Diese Frage treibt viele Menschen um. Eine eindeutige Antwort gibt es leider nicht. 39,1 Millionen Ergebnisse schlägt Google vor, fragt man danach. Doch immer wieder taucht in diesem Zusammenhang die 30-Prozent-Regel auf. Sie besagt, dass die Wohnkosten nicht höher als 30 Prozent des Nettoeinkommens des Haushalts sein sollten.

Übersteigt die Miete diese Marke, kann es passieren, dass Geld zur sonstigen Lebensführung fehlt. Geht unvorhergesehen die Waschmaschine oder das Auto kaputt, kann der Haushalt in Probleme geraten.

Nur Wenige wenden 30-Prozent-Mietregel an

Doch halten sich Wohnungssuchende an die Faustregel? Eine aktuelle ImmoScout24-Studie auf Basis von etwa einer Million anonymisierten Nutzerdaten aus dem ersten Halbjahr 2020 zeigt: In zwei Drittel der untersuchten deutschen Städte und Landkreise sind Suchende bereit, mehr als 30 Prozent ihres Einkommens für die Miete auszugeben. Dabei wurden die von den Suchenden angegebenen Haushaltsnettoeinkommen ins Verhältnis zu den Kaltmieten der inserierten Wohnungen gesetzt.

Wohnen in Metropolen besonders kostspielig

Vor allem in den deutschen Metropolen liegen die Werte deutlich über der 30-Prozent-Marke: Ganz vorne liegt München mit 35,1 Prozent, dicht dahinter Stuttgart mit 34,4 Prozent und Hamburg mit 33,2 Prozent. In Köln (33,0 Prozent), Frankfurt am Main (32,7 Prozent) und Düsseldorf (31,3 Prozent) zeigt sich ein ähnliches Bild. Ausnahme bei den Großstädten bildet die deutsche Hauptstadt: Allein Berlin unterschreitet mit 29,7 Prozent die besagte Schwelle.

Teuerstes Bundesland: Bayern

Nicht nur in München gehen Suchende davon aus, mehr als ein Drittel ihres Einkommens für die Miete auszugeben. Für viele bayerische Städte und Landkreise liegen die Werte über der  30-Prozent-Regel. So steht die bayerische Landeshauptstadt bundesweit gesehen an dritter Stelle, wenn es um den höchsten Anteil der Angebotsmiete am Haushaltseinkommen geht. Doch Fürstenfeldbruck und Dachau – beide ebenfalls Bayern – liegen mit Werten von 35,7 Prozent und 35,1 Prozent noch darüber und deutschlandweit damit an erster bzw. zweiter Stelle.

Günstiger wohnt es sich im Osten

Im Kreis Bautzen in Sachsen liegt der Anteil der Angebotsmiete am angegebenen Nettoeinkommen bei 22,9 Prozent. Deutschlandweit ist das der niedrigste Werte. Weniger als 25 Prozent ihres Einkommens für die Miete wollen Suchende im Saalekreis (23,7 Prozent), Dessau-Roßlau (24,2 Prozent) und Greifswald (24,8 Prozent) ausgeben.